Jahrgang 4 Nr. 27 vom 3.07.2008
 

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Beschlossene Sache: Deutsch-Türkische Universität in Istanbul

von Markus Beek

Wirtschafts- und Kultur-Beziehungen werden gefördert durch eine deutsch-türkische Universität in Istanbul. Der Lehrbetrieb soll zum Wintersemester 2009/2010 beginnen.

Unter Bundeskanzler Helmut Kohl scheiterte das Projekt einer Deutsch-Türkischen Universität (DTU) noch. Nun also sind die Pläne für die Universität in der Umsetzung begriffen. War es lange Zeit unklar, in welcher Stadt die Universität gegründet werden sollte, zuletzt gab es Überlegungen die Stadt Izmir zu bevorzugen, so entschieden sich die Verantwortlichen letztendlich für Istanbul.

Bereits Ende Mai 2008 unterzeichneten Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und sein türkischer Amtskollege Ali Babacan eine Vereinbarung zur Gründung einer Deutsch-Türkischen Universität. Mitgetragen wird dieses Projekt vom Bundesministerium Bildung und Forschung und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst. Die türkische Regierung stellt Gelände, Gebäude und Infrastruktur. Weiter übernimmt die Türkei die laufenden Kosten der Universität. Der Lehrbetrieb unterteilt sich in folgende Fakultäten: Rechtswissenschaften, Naturwissenschaften, Wirtschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Ingenieurwissenschaften. Bundesaußenminister Steinmeier erklärte in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, dass die neue Universität Symbol für die engen politischen Beziehungen der Türkei und Deutschland ist.

Weitere Fakten zur DTU sind: Die Hochschule ist eine staatlich, wissenschaftliche Einrichtung der Türkei und soll mittelfristig 5.000 Studenten unterrichten. Bachelor, Master und Doktortitel (PHD) sind als Abschlüsse zu erreichen. Schwerpunkt wird die Vermittlung der deutschen Sprache sein. Dazu wird die Lehre vor allem in deutscher Sprache stattfinden. Einzelne Kurse werden dazu in englischer und türkischer Sprache unterrichtet.
Das Ziel der DTU ist es den wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Türkei zu decken, die Fertigkeiten besitzen, mit dem Handelspartner Deutschland zu arbeiten. Neben Russland ist Deutschland der wichtigste Wirtschaftspartner der Türkei.

Zu hoffen ist, dass der Beginn der Universität auch einen weiteren Kulturaustausch beider Länder zur Folge hat. Das bedeutet auch, dass es einen vermehrten bilateralen Austausch gibt innerhalb türkischer Aktivitäten und Projekte in Deutschland. Das auf diesem Wege noch viel Arbeit besteht, erläuterte das Institut für Auslandsbeziehung (ifa) im Jahr 2000 in einer Broschüre über die Wege zur Kulturpartnerschaft zwischen der Türkei und Deutschland. Das an der DTU auch Geisteswissenschaftler ausgebildet werden, kann als Signal verstanden werden, das der Kultur- und Sprachenhaustausch ein wichtiger Faktor in der Beziehung beider Länder einnimmt.

 

 

 

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