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- (Bianet, 11.08.01)Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in
der Provinz Sirnak. Wie bereits gemeldet, ist eine Delegation des
Menschenrechtsvereins Diyarbakir in die Provinz Sirnak gereist. Am Donnerstag
kam es zu zwei Festnahmen von Delegationsmitgliedern. Ein Delegationsmitglied
wurde am Freitag wieder freigelassen. Ein anderes Mitglied befindet
sich unter der Anklage, gegen Paragraph 159 des türkischen Strafgesetzbuches
verstoßen zu haben, noch in Haft. Gespräche mit offiziellen
Stellen haben nach Angaben der Delegation aus verschiedenen Gründen
bisher nicht stattfinden können. Gespräche vor Ort belegen
nach Ansicht der Delegation die Vorwürfe, daß die Dörfer
Asak und Ortali zwangsgeräumt, gegen die Dörfer Ulucak, Dagalti
und Hisarkapi ein Lebensmittelembargo verhängt worden sei sowie
die Foltervorwürfe bestätigt wurden. Die Delegation fordert
die türkische Regierung auf, diese Maßnahmen zu beenden.
(detaillierte Berichte über den Verlauf
der Untersuchung sowie über die Foltervorwürfe
in türkischer Sprache).
- (Radikal, 9.08.01)Deutsche Welle und BBC staatsgefährend?
Das Aufsichtsgremium für Rundfunk und Fernsehen (RTÜK) hat
dem Radiosender "NTV" untersagt, künftig auf seiner UKW-Frequenz
auch Sendungen von "BBC" und "Deutsche Welle" auszustrahlen.
Die Entscheidung wurde mit Verweis auf die "nationale Sicherheit"
mit Stimmenmehrheit gefaßt. Der Vorsitzende von RTÜK kündigte
an, daß er selbst gegen die gefaßte Entscheidung Klage erheben
werde.
- (InternetHaber, 9.08.01)Kleine Kabinettsrevision.
Der bisherige Tourismus-Minister Ercan Mumcu wird stellvertretender
Vorsitzender der Mutterlandspartei (ANAP) und gibt zugleich seinen Ministerposten
auf. An seine Stelle tritt der Abgeordnete Mustafa Tasar. Der Abgeordnete
Nejat Arseven besetzt den seit dem Rücktritt von Tantan freigebliebenen
Ministerposten für den Zoll.
- (Milliyet, 9.08.01)Anklageschrift gegen die Staatsminister Önal
und Özkan wegen Halk- und Ege-Bank. Die Staatsanwaltschaft
des Staatssicherheitsgerichtes Ankara wirft beiden Ministern Amtsmißbrauch
und Verzögerung des Verfahrens gegen beide Banken vor, was zu großen
Schäden für den Staat geführt habe. In einer ersten Stellungnahme
wies Staatsminister Özkan die Beschuldigung zurück und erklärte,
daß diese Staatsanwaltschaft überhaupt nicht zur Verfassung
einer solchen Anklageschrift befugt gewesen sei. Die Anklageschrift
wurde dem Justizministerium zugeleitet. Nach einer Vorprüfung durch
das Ministerium kann sie an das Parlament mit dem Antrag auf Aufhebung
der Immunität beider Minister dem Parlament zugleitet werden.
- (Bianet, 8.08.01)Menschenrechtsdelegation zieht in Ost-Anatolische
Dörfer. Beschwerden, die in jüngster
Zeit aus der Provinz Sirnak gemeldet wurden, werden - soweit möglich
- von einer Menschenrechtsdelegation, an der neben der Menschenrechtsstiftung,
dem Demokratieforum Diyarbakir, der Ärztekammer, Göc-Der auch
die Architekten und Ingenieurkammer teilnehmen. Aus verschiedenen Dörfern
wurde gemeldet, daß mit der Zwangsräumung gedroht worden,
daß ein Lebensmittelembargo verhängt worden und daß
es zu Folterungen gekommen sei.
- (Bianet, 7.08.01)Erdbeben-Aufruf. Ein Bündnis Istanbuler
NGOs hat eine Unterschriftenaktion mit vier Forderungen begonnen: (1)
Kontrolle der vorhandenen Bausubstanz unter Beteiligung der Bevölkerung.
(2) Aussetzung des Gesetzes zum Verkauf staatlicher Ländereien.
Diese Gelände sollen für eine erdbebengerechte Neuplanung
Verwendung finden. (3) Entwicklung von Planungs- und Finanzierungsmodellen
zur Verbesserung der vorhandenen Bausubstanz. (4) Veröffentlichung
der vorhandenen Erdbeben-Senarien. (5) Zusammenfassung der verschiedenen
Katastrophenschutzarbeiten unter Konzentration auf die Verbesserung
der Baustruktur und mit Öffnung für Volksbeteiligung.
Die Teilnahme an der Aktion ist möglich per E-Mail
und per Fax (0212 243 15 72). Mit dem Aufruf wird außerdem auf
zahlreiche Aktionen zum zweiten
Jahrestages des Marmara-Erdbebens hingewiesen.
- (Milliyet, 6.08.01)Yilmaz festigt seine Position in der ANAP.
Die Wahlen beim ordentlichen Parteikongreß der Mutterlandspartei
haben zur Bestätigung der Position des bisherigen Parteivorsitzenden
Mesut Yilmaz geführt. Im ersten Wahlgang erreichte Yilmaz am Samstag
921 Stimmen. Auch die Wahlen zu den Parteigremien verliefen ohne Überraschungen.
In den Parteivorstand wurden sowohl ausgewiesen nationalistische als
auch liberale Politiker gewählt. Die meisten Stimmen erhielt der
Tourismusminister Mumcu. Der Abgeordnete Bozkurt erklärte im Anschluß
an den Kongreß seinen Austritt aus der Partei.
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