Jahrgang 2 Nr. 0 vom 25.08.2001
Kurzmeldungen

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  • (Milliyet, 1.09.01) Beginn der Verhandlung gegen Gefangene des Gefängnisses Ümraniye wegen Widerstandes bei Gefängnisaktion. Nach der "Hayata Dönüs Operation" im Dezember 2000 zur Brechung des Hungerstreiks gegen die Hochsicherheitsgefängnisse wurde gegen 399 Gefangene des Gefängnisses von Ümraniye (Istanbul) Strafantrag gestellt. Am gestrigen ersten Verhandlungstag wiesen die Beschuldigten den Vorwurf zurück und plädiert darauf, daß ihr Widerstand lediglich dem Zweck der Selbstverteidigung angesichts des massiven Gas-Bomben-Einsatzes gedient habe. Das Gericht ordnete die Freilassung aller beklagten Gefangenen an, soweit sie nur aufgrund dieses Verfahrens weiter in Haft waren.
  • (Bianet, 31.08.01) Weitere Tote im Hungerstreik. Hülya Simsek, Mitglied des Angehörigen-Vereins (TUYAP) der politischen Gefangenen verstarb am 31. August durch ihren Hungerstreik. Sie ist damit die 32. Person, die im Zuge des Hungerstreiks gegen die Hochsicherheitsgefängnisse ihr Leben verliert.
  • (Hürriyet/Radikal, 30.08.01) Vorwurf gegen Bauminister Aydin wegen privater Geschäftstätigkeit. Bauminister Aydin ist an einer Firma für Baubedarf beteiligt. Vorwürfe besagen, daß seit seinem Amtsantritt große Mengen an Baubedarf, insbesondere für Bauten im Erdbebengebiet, über diese Firma gedeckt und auf diese Weise die Familie Aydin Trillionen-Gewinne gemacht habe. Minister Aydin wies die Vorwürfe zurück und erklärte, daß seine privaten Geschäfte erstens nicht gegen Gesetze verstießen und zweitens er schließlich auch für die Zeit nach seiner Politiker-Karriere vorsorgen müsse.
  • (Radikal, 29.08.01)Untersuchung wegen kurdischer Ansage. Gegen den Landrat von Cinar (Diyarbakir) wird eine Untersuchung eingeleitet, weil er die Ansage für eine öffentliche Filmvorführung, nach einer türkischen auch in einer kurdischen Fassung verlesen ließ. Anwohner gaben an, daß die kurdische Ansage nötig war, weil ältere Menschen, viele Frauen und Kinder, die noch nicht zur Schule gehen, kein Türkisch verstünden.
  • (Radikal, 29.08.01) Durchfahrtsgenehmigung für Flugzeugträger. Sobald die chinesische Regierung alle Auflagen erfüllt, kann sie den von der Ukraine gekauften ehemaligen Flugzeugträger "Varyag" durch den Bosporus schiffen. Die Genehmigung wird nach jahrelangem Widerstand trotz erheblicher Bedenken von Fachkreisen erteilt. Das Problem liegt - neben der Größe des Schiffes - darin, daß es nicht fertig gebaut wurde und noch über keinen eigenen Motor verfügt. Aufgrund der Enge der Bosporus-Passage besteht die Gefahr, daß das Schiff strandet, Verwüstungen an den Ufern hervorruft und den Bosporus für mindestens ein halbes Jahr unpassierbar macht.
  • (Radikal, 29.08.01) Beerdigung des jüdischen Geschäftsmannes Üzeyir führte verschiedenste Kreise zusammen. Zur Beerdigung des am Samstag unter bisher noch nicht geklärten Umständen auf dem Friedhof in Istanbul-Eyüp ermordeten Geschäftsmannes Üzeyir führte unterschiedliche Menschen aus Politik, Kunst und Geschäftswelt zusammen. Zur Feier in der Neve Schalom Synagoge kamen Menschen unterschiedlicher Konfessionen. Zur Zeit wird ein Verdächtiger im Zusammenhang mit dem Mord gesucht. Unmittelbar nach dem Mord hatte die Polizei einen Tatverdächtigen angegeben, der jedoch kurz danach wieder entlastet wurde. Dies hatte zu Diskussionen über die Seriösität des Vorgehens von Polizei und Presse geführt.
  • (Radikal, 27.08.01) Manipulationen an Leichen vor gerichtsmedizinischer Untersuchung nach Gefändnisstürmung. Der gerichtsmedizinische Bericht zur "Hayata Dönüs"-Operation im vergangenen Dezember ergab, daß Projektile aus drei Leichen vor der Auslieferung an die Gerichtsmedizin herausgeschnitten worden waren. Dies erfüllt nach Ansicht der Tageszeitung "Radikal" den Tatbestand der Unterschlagung von Beweismitteln. Das Strafmaß dafür beträgt fünf Jahre.
  • (Radikal, 26.08.01)Türkisch-zypriotische Position vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen. Der Präsident der Türkischen Republik Nord-Zypern Denktas teilte vor seinem am Dienstag stattfindenden Gespräc mit UN-Generalsekretär Annan mit, daß Verhandlungen mit der Republik Zypern die Anerkennung beider Parteien als gleichberechtigt voraussetze. Es könne nicht angehen, daß die griechisch-zyprische Regierung als einzige legitime anerkannt und sie selbst als nichtexistent bewertet würden.
  • (Zaman/Cumhuriyet, 25.08.01) Griechenland sagt Beteiligung an Izmir-Messe kurzfristig ab. Unmittelbar vor Eröffnung der Messe sagte der griechische Messe-Vertreter die Beteiligung von 12 Firmen mit der Begründung ab, daß auch die Türkische Republik Nord-Zypern an der Messe teilnähme. Die Absage wurde mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen. Es wird befürchtet, daß dies ein Zeichen dafür gewertet werden könne, daß das 'Tauwetter' in den türkisch-griechischen Beziehungen vorüber sein könnte.

 

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Beginn der Verhandlung gegen Gefangene des Gefängnisses Ümraniye wegen Widerstandes bei Gefängnisaktion


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