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- (Milliyet, 19.10.01) Verhandlungskommission nimmt Dienstag Beratungen
über zweites Verfassungspaket auf. Es
wird vermutet, daß im Rahmen der Beratungen auch die Politik-
und Mandatsverbote erneut auf die Tagesordnung gelangen werden, die
bei der Abstimmung über das erste Verfassungspaket zurückgewiesen
wurden. Nötig ist dazu jedoch auch eine Änderung der Parlamentssatzung,
die bisher vorsieht, daß zurückgewiesene Anträge frühestens
ein Jahr später wieder auf die Tagesordnung genommen werden können.
- (Milliyet, 18.10.01) Außenministerium stellt im Weltsicherheitsrat
Antrag zum Stop der Aufnahmeverhandlungen Zyperns in die EU.
Gestützt auf ein Gutachten des englischen Professors Mendelson
beantragt die Türkei beim Weltsicherheitsrat, den Aufnahmeantrag
Zyperns in die EU zu annulieren. Professor Mendelson kommt in seinem
Gutachten zu dem Schluß, daß der Antrag dem Gründungsvertrag
der Republik Zypern (London/Zürich-Vertrag) zuwiederlaufe.
- (Bianet, 17.10.01) Kampagne gegen Hepatitis B. Mit Seminaren
und einer Aufklärungsbroschüre wird vom 15. bis 22. Oktober
an vielen Orten in der Türkei über Hepatitis B und Vorsorgemaßnahmen
informiert. Weltweit tragen 400 Millionen Menschen den Erreger, in der
Türkei sind es 5 Millionen. Die Kampagne wird vom Bildungsministerium
getragen und von der Pharmafirma Glaxo Smith Kline unterstützt.
- (Aksam, 18.10.01) Kommunalreform im Parlament. Die Beratungen
über den Gesetzentwurf zur Kommunalreform beginnt im Innenausschuß
des Parlaments. Vorgesehen ist eine Stärkung der Kompetenzen der
Kommunalverwaltungen, eine Verbesserung ihrer Finanzausstattung, aber
auch wirksame Kontrollstrukturen für Finanzen und Personal. Wie
die Tageszeitung "Aksam" herausstellt, enthält der Entwurf
jedoch auch eine ganze Reihe von versteckten Steuererhöhungen.
- (Bianet, 16.10.01) Kulturfestival in Batman untersagt.
Die Durchführung des ersten Kulturfestivals in Batman wurde durch
den Provinzgouverneur untersagt. In der Begründung heißt
es, daß das Festivalprogramm der staatlichen Kulturpolitik zuwiederlaufe.
Außerdem sei es Hauptaufgabe der Kommune, Strom, Wasser und Straßen
bereitzustellen. Der HADEP-Bürgermeister der Stadt erklärte,
daß damit eine einmalige Gelegenheit, daß schlechte Image
der Stadt zu verbessern, vertan wurde.
- (Milliyet, 16.10.01) Zypernproblem beim Kongreß der Turkstaaten.
Nachdem der ursprüngliche Termin für den Kongreß der
Turkstaaten im Mai 2001 nicht eingehalten werden konnte und auf den
Herbst diesen Jahres verschoben wurde, gibt es nun ein Problem wegen
des Veranstaltungsortes. Wie mitgeteilt wurde, erklärten auch Staaten
wie Azerbaidschan, Usbekistan und Kirgisien, daß sie, da sie die
Türkische Republik von Nord-Zypern nicht anerkannt haben, auch
nicht an dem Kongreß teilnehmen könnten.
- (Milliyet, 16.10.01) Angehörigenproteste bei Trauerfeier für
getötete Polizisten. Am Sonntagmorgen wurde ein Zivilfahrzeug
der Polizei beschossen. Zwei Polizisten starben sofort, einer befindet
sich noch in Lebensgefahr. Der bisherige Stand der Ermittlungen deutet
auf die Hizbullah als möglichen Täterkreis hin. Am Montag
wurde in der Istanbuler Polizeizentrale eine Trauerfeier für die
Opfer durchgeführt, an der auch Innenminister Yücelen und
der Istanbuler Polizeichef teilnahmen. Eine Gruppe von Angehörigen
unterbrach die Rede des Innenministers durch Zwischenrufe. Als sich
der Leichenzug formierte, wurden außerdem religiös-islamistische
Slogans gerufen.
- (Milliyet, 16.10.01) Ausdehnung der Anti-Terroraktionen auf den
Irak würde die Einheit der Türkei gefährden.
Ministerpräsident Ecevit hat sich nachdrücklich gegen eine
Ausdehnung der Anti-Terroraktionen auf den Irak ausgesprochen. Der Irak
sei ein für die Nahost-Region ausgesprochen wichtiges Land. Würden
die bestehenden Gleichgewichte zerstört, werde dies die ganze Nahost-Region
erschüttern. Die Türkei könnte gespalten werden.
- (Milliyet, 16.10.01) Noch ein Austritt aus der ANAP. Der Abgeordnete
der Provinz Icel, Ali Er, ist aus der ANAP ausgetreten. Die Zahl der
Parlamentssitze der ANAP ist damit auf 81 zurückgegangen und liegt
gleichauf mit der DYP. Es wird damit gerechnet, daß Er zur AKP
von Tayyip Erdogan übertreten wird. Als Grund gab Er an, daß
er "als ein Abgeordneter der Regierungsparteien nicht weiter Zuschauer
bleiben könne". Er hatte es geschafft bei dem Parteikongreß
im vergangenen Oktober ohne auf der Vorstandsliste zu sein, in den Parteivorstand
gewählt zu werden.
- (Milliyet, 16.10.01) Staatspräsident Sezer legt Veto gegen
Diätenartikel in der Verfassung ein. Das
vor 14 Tagen vom Parlament verabschiedete Verfassungsänderungspaket
wurde mit 33 Artikeln genehmigt. Die umstrittene Regelung, nach der
die Bemessungsgrundlage für die Abgeordnetendiäten und -pensionen
sich am Gehalt des Generalstabschef orientieren soll, wird von einer
Volksabstimmung abhängig gemacht. Eine solche Volksabstimmung müßte
nach 120 Tagen durchgeführt werden. Juristen streiten nun, ob eine
solche Abstimmung auch erforderlich wird, falls das Parlament in der
Zwischenzeit die vollzogene Änderung wieder zurücknimmt.
- (Radikal, 12.10.01) Rekordbesucherzahl für türkischen
Film "Vizyontele". Wie Warner
Bross Germany mitteilt, erreichte Vizyontele in den ersten 10 Tagen
113213 Besucher und damit ein Rekordergebnis für einen türkischen
Film in Deutschland. Der Film, der die amüsante und die tragische
Seite des Einzugs des Fernsehens in ein osttürkisches Dorf schildert,
läuft am 12.10. auch in Belgien an.
- (Radikal, 12.10.01) Türkische Zypern-Kampagne in Vorbereitung.
Es wird von intensiven Beratungen im türkischen Außenministerium
berichtet, die darauf zielen sollen, die USA für die türkische
Position im Zypern-Konflikt zu gewinnen.
- (Radikal, 12.10.01) RTÜK spricht Machtwort im Streit der Medienkozerne.
In der Auseinandersetzung zwischen der Dogan- und der Uzan-Mediengruppe
verhängte die Aufsichtsbehörde für Fernseh- und Rundfunk
RTÜK Zwangspausen für folgende Sender: Star, Kanal 6, Teleon-Kral,
und Kanal D. Als Begründung wurde angegeben, daß Medien ihren
öffentlichen Berichterstattungsauftrag nicht erfüllen, wenn
sie als Instrumente im Machtkampf ihrer Besitzer mißbraucht werden.
- (Bianet, 12.10.01) Meinungsumfrage zeigt Ablehnung möglicher
türkischer Kriegsteilnahme. Eine Umfrage
des Institutes Strateji Mori gibt an, daß 75 Prozent der türkischen
Bevölkerung eine Entsendung türkischer Soldaten nach Afganistan
ablehnt. Außerdem wird ausgesagt, daß 52 Prozent der Bevölkerung
die von den USA eingeleitete Operation nicht unterstützt, auch
wenn 58 Prozent der Meinung sind, daß es sich um eine Aktion zur
Terrorismusbekämpfung handelt.
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