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- (Milliyet, 30.10.01) Urteilsbegründung des Verfassungsgerichtes
zum Amnestiegesetz bringt keine Aufhebung der Politikverbote für
Erbakan und Erdogan. Indem das Verfassungsgericht
erklärt, daß es sich um eine Amnestie handele, die an die
Bedingung geknüpft sei, daß sich deren Nutznießer "bewähren".
Außerdem erklärt das Gericht, daß die Strafaufhebung
sich auch auf Strafteile beschränken könne und die nicht betroffenen
Strafen weiterwirkten.
- (Aksam, 30.10.01) Arbeitgeber und Gewerkschaften: Das Erneuerungsprogramm
geht seinem Scheitern entgegen. Nach einem
Treffen des Dachverbandes der türkischen Börsen und Kammern
mit dem Arbeitgeberverband TISK und den Gewerkschaftsbünden Türk
Is und Hak Is wurde erklärt, daß sich die Probleme tagtäglich
verschärften und darum eine grundlegende Reform des Staates auf
der Grundlage von Effizienz, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit erforderlich
sei. Außerdem wurde gefordert, daß Parteien und Wahlgesetze
zu reformieren seien und die produzierende Wirtschaft unterstützt
werden müsse.
- (Istanbul Büyüksehir Belediye) Geologische Untersuchung
des Stadtgebietes weitgehend abgeschlossen. Im Rahmen der Vorbeugung
von Erdbebenschäden sind umfangreiche Bodenuntersuchungen abgeschlossen
worden. Herausgekommen ist eine Karte, die das Stadtgebiet in geeignete,
problematische und ungeeignete Bodenverhältnisse einteilt. Die
Untersuchungen in Sariyer, Beykoz und Gaziosmanpasa sind weitgehend
abgeschlossen. Die Befunde ergeben überwiegend für die Bebauung
geeignete Bodenverhältnisse.
- (Milliyet, 25.10.01) Fortschrittsbericht im Plenum des Europaparlaments.
Der Tenor der ersten Aussprache soll deutlich gemacht haben, daß
das Europaparlament eine Aufhebung der türkische Blokadehaltung
gegenüber der Europäischen Verteidigungsinitiative erwartet
und daß "der Weg in die EU über Zypern führe".
Die bisher vollzogenen Reformschritte wurden als "hinter den Erwartungen
zurückbleibend" bewertet.
- (Milliyet, 25.10.01) Ex-Botschafter Parris zu den Beziehungen USA-Türkei.
Bei einem Vortrag am Middle East Institute in Washington unterstich
Parris die politische und strategische Bedeutung der Türkei für
die USA. Zugleich erklärte er, daß die USA, sollte die Türkei
ihre Zusagen gegenüber dem IMF einhalten, es eine weitere Talfahrt
der türkischen Wirtschaft nicht zulassen werde.
- (BiaNet, 24.10.01) Menschenrechtsverein
veröffentlicht Bilanz April-September 2001. "Die Türkei
wehrt sich gegen Verändung" ist der Titel der Meldung. Gemeldet
werden 9291 Verhaftungen und 114 Foltervorfälle. Unter den Gefolterten
befinden sich 17 Kinder.
- (Milliyet, 24.10.01) Bahceli kritisiert EU.
Der stellvertretende Ministerpräsident und Vorsitzende der MHP
Bahceli, kritisierte die Haltung der EU hinsichtlich des Ausschlusses
von den Beratungen über die Weiterentwicklung der EU. Bahceli erklärte:
"Die EU-Führung muß endlich entscheiden, was sie will.
Die Zeit ist gekommen, wo man sehen muß, ob die EU ihre geopolitisch
mit Handicaps behaftete Politik fortsetzt und ob sie der Türkei
gegenüber von ihrer Politik des doppelten Standards und der Unzuverlässigkeit
abrücken wird oder nicht." Gleichzeitig wird gemeldet, daß
sowohl Kommissionspräsident Prodi als auch Erweiterungskommissar
Verheugen erklärten, daß die Türkei mit den übrigen
Beitrittskandidaten gleichbehandelt werden müsse.
- (Milliyet, 23.10.01) CHP kündigt Wirtschaftsprogramm an.
Die Arbeiten an dem als Alternative zum derzeit von der Regierung verfolgten
Erneuerungsprogramm wirtschaftsprogramm sollen bis zum 1. November abgeschlossen
und das Programm innerhalb von zwei Wochen vorgestellt werden.
- (Bianet, 22.10.01) Vorstand des alevitischen Pir Sultan Vereins
in Alanya mit sechs Frauen besetzt. 6 der 7 Vorstandsposten des
alevitischen Pir Sultan Vereins wurden mit Frauen besetzt.
- (Milliyet, 22.10.01) Türkei als Ort für die Verhandlungen
für afganische Regierung im Gespräch. Wie der Führer
einer der afganischen Oppositionsgruppen, Anvari, mitteilte, könnten
in den nächsten Tagen Oppositionsgruppen und König Zahir Sah
in der Türkei zusammenkommen. Bei dem Treffen soll auch Ort und
Termin für eine Zusammenkunft der Oppositionsgruppen in Afganistan
vereinbart werden.
- (Milliyet, 22.10.01) Verheugen warnt vor Komplikationen in den
Beziehungen zwischen Türkei und EU. In einem
Interview mit der Frankfurter Sonntagszeitung erklärte der für
die EU-Erweiterung zuständige Kommissar Verheugen, daß die
EU, sollte sie die Kandidatur der Türkei nicht ernst nehmen, einen
wichtigen Bündnispartner verlöre. Umgekehrt betonte Verheugen
jedoch auch, daß die Europapolitik ihre Glaubwüdigkeit verlöre,
wenn die anspruchsvollen Beitrittskriterien zugunsten der Türkei
aufgeweicht würden.
- (Türkiye, 21.10.01) 22 Trillionen TL Schaden im Korruptionsfall
IGDAS. Einige der im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen
gegen IGDAS, den städtischen Erdgasversorger in Istanbul, festgenommenen
Verdächtigen sollen Geständnisse abgelegt haben. Unter den
Festgenommenen befinden sich der Generalsekretär der Großstadtverwaltung
Mehmet Mustafa Acikalin, der Sohn eines Parlamentsabgeordneten der Saadet-Partei
sowie ein ehemaliger Generaldirektor der IGDAS. Für den Abschluß
der Verhöre wurde beim Staatssicherheitsgericht Istanbul eine Verlängerung
der Untersuchungshaft beantragt.
- (Türkiye, 21.10.01) Ausschluß der Türkei von Beratungen
über die Zukunft der EU? Als ein Ergebnis des informellen Gipfels
von Gent wird mitgeteilt, daß die Türkei nicht wie die anderen
Beitrittskandidaten an den Beratungen über die Weiterentwicklung
der EU beteiligt wird. Die Frage einer möglichen Beteiligung der
Türkei soll jedoch nach Angaben des belgischen Ministerpräsidenten
Verhofstad beim zum Jahresende in Laeken geplanten Gipfeltreffen erneut
beraten werden. Wie Außenminister Cem bei einem Gespräch
mit dem für die Erweiterung verantwortlichen EU-Kommissar Verheugen
betonte, besteht die Türkei darauf, ebenfalls an den Gesprächen
beteiligt zu werden.
- (Aksam, 21.10.01) El Cezire darf nicht ins Kabelnetz. Der arabische
Nachrichtenkanal El Cezire, der sich wegen seiner Afganistan-Berichterstattung
die Kritik der amerikanischen Regierung zugezogen hatte, darf im Kabelnetz
nicht ausgestrahlt werden. Außenminister Cem und Ministerpräsident
Ecevit verweigerten dem Kanal außerdem Interviews.
- (Hürriyet, 21.10.01) Bildungspark der Türk Egitim Gönülleri
Vakfi in Antalya eröffnet. Für die Einrichtung des Parks,
der 25.000 Kindern außerschulische Bildungsangebote zur Verfügung
stellen soll, wurden 2,2 Trillionen TL aufgewandt. Für den Unterhalt
des Bildungsparks wurde ein Font gebildet, in den 3,25 Trillionen TL
eingezahlt wurden.
- (Milliyet, 20.10.01) Korruptionsuntersuchung gegen Erdgaslieferanten
Igdas. Im Zuge der Korruptionsuntersuchungen
gegen den Erdgaslieferanten Igdas, einem Eigenbetrieb der Großstadtverwaltung
Istanbul, erfolgten sechs Festnahmen. Gegenstand der Untersuchung ist
die Zahlung eines höheren Entgeltes für eine Firma, die die
Ablesung der Zähler im Auftrag von Igdas übernimmt.
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