Jahrgang 2 Nr. 09 vom 28.02.2005
Wirtschaftsmeldungen

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  • (Zaman, 27.02.05) Sonderangebotskampagnen zeigen Not des Textilsektors. Mit der Aufhebung der Textilquoten im Rahmen des GATT-Abkommens gerät die türkische Textil- und Konfektionsindustrie unter enormen Druck. Während ausländische Kunden, die die Türkei bisher vor allem unter Preisaspekten bevorzugten, nun zu chinesischen Waren übergehen, gelangen ausländische Produkte und Marken jetzt auch ungehindert auf den Binnenmarkt. Während aufgrund der hohen Nebenkosten türkische Produkte auf internationalen Märkten an Boden verlören, sehen sich die Firmen auch auf dem Binnenmarkt gezwungen, durch Preisnachlässe am Markt zu bleiben. In dem Bericht erklären Vertreter verschiedener türkischer Firmen, dass durch die Preisnachlässe vielfach Waren unter dem Herstellungspreis verkauft würden, dies davon zeuge, dass eine Reihe von Firmen Verluste in Kauf nähmen, um entweder ganz zu schließen oder eine Schrumpfungsstrategie zu verwirklichen. Der europäische Import aus China sei um das vier- bis fünffache gestiegen.
  • (Radikal, 26.02.05) Entlassung von Gewerkschaftsmitgliedern. Einem Bericht des Gewerkschaftsbundes Türk Is an Ministerpräsident Erdogan zufolge wurden im vergangenen Jahr 10.159 Beschäftigte wegen ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit entlassen. Dabei ereignete sich mehr als die Hälfte der Fälle im Organisationsbereich der Gewerkschaft kommunaler Beschäftigter Belediye Is. Die türkischen Gewerkschaftsverbände hatten davor gewarnt, dass das neue Kündigungsschutzgesetz aus dem Jahr 2003 zur Entlassung von Gewerkschaftern führen werde.
  • (Aksam, 25.02.05) Projekte des türkischen Maschinenbaus. Nach Angaben des Präsidenten der Union mittelanatolischer Maschinen und Teileexporteure Adnan Dalgakiran erreichte der Export des türkischen Maschinenbaus im vergangenen Jahr 4,1 Mrd. Dollar, während sich die Importe auf 13,5 Mrd. Dollar beliefen. Durch neue Projekte wie beispielsweise einer gemeinsamen Einkaufsorganisation oder auch eine verstärkte Markenwerbung strebt der Sektor für das Jahr 2010 einen Export in Höhe von 10 Mrd. Dollar an.
  • (Radikal, 25.02.05) Neuer Dachverband der Wirtschaftsvereine nimmt Arbeit auf. Unter dem Namen TÜRKONFED nahm die Konföderation, die aus der Föderation sektoreller Vereine (SEDEFED), zu der auch TÜSIAD gehört, sowie fünf regionalen Wirtschaftsvereinen ihre Arbeit auf. Unter dem Dach der Konföderation treffen sich 60 Vereine aus 12 Wirtschaftssektoren, die die wichtigsten Teile der türkischen Wirtschaft abdecken und führende Firmen unter ihren Mitgliedern haben.
  • (Radikal, 25.02.05) Entwurf für das neue Handelsgesetz vorgestellt. Justizminister Cemil Çiçek stellte den von einer 45-köpfigen Expertenkommission in fünfjähriger Arbeit ausgearbeiteten Entwurf des neuen Handelsgesetzes der Öffentlichkeit vor. Der aus 1.514 Paragraphen bestehende Entwurf hat neben einer Anpassung an neue technische Standards auch die Umsetzung von Verpflichtungen aufgrund internationaler Verträge zu verwirklichen. Zusammen mit den bereits vollzogenen Gesetzesreformen beim Zivilgesetzbuch und dem Straf-/Strafprozeßrecht bildet die Reform des Handels- und des Schuldgesetzes den Abschluß bei der Anpassung grundlegender Gesetze an EU-Standards. Zu den wichtigsten geplanten Änderungen gehört die Publikation von Anteilseignern und Bilanzen von Kapitalgesellschaften im Internet, der Schutz kleiner Teilhaber, die Verpflichtung auf unabhängige Rechnungsprüfung sowie ein verbesserter Verbraucherschutz.
  • (Staatliches Statistikinstitut, 24.02.05) Arbeitslosenquote bei 10 %. Trotz eines Anstiegs der Beschäftigung um rund eine Millionen neuer Stellen im vierten Quartal 2004 sank die Arbeitslosigkeit nur um 0,3 Prozentpunkte auf 10,0 %. 52,3 % der Beschäftigten arbeiten ohne Sozialversicherung. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten sank um einen Prozentpunkt auf 19,9 %.
  • (Dünya, 24.02.05) Kreditsicherheit für Klein- und Mittelbetriebe durch EU. Der Europäische Investitionsfond stellt 14 Millionen Euro für ein Programm bereit, das Klein- und Mittelbetrieben (KMU) in der Türkei leichter Zugang zu Bankkrediten verschaffen soll. Durch die Bildung eines Kreditgarantiefonds für KMU in der Türkei (KGF) sollen türkische KMU nach erfolgter Prüfung durch die kreditierende Bank die nötige Sicherheit durch den KGF erhalten.
  • (Dünya, 22.02.05) Ungleichheit bei Einkommen steigt. Eine auf die städtische Bevölkerung der Türkei ausgelegte Befragung der Veri Arastimra AS kommt zu dem Schluß, dass zwar die Haushaltseinkommen wieder über dem Wert vor der Wirtschaftskrise von 2001 liegen, jedoch auch die Einkommensungleichheit zugenommen hat. Während das verfügbare Einkommen der reichsten 5 Prozent der Bevölkerung von 19,9 % auf 22,0 % stieg, sank das der ärmsten 5 Prozent der Bevölkerung von einem Prozent auf 0,9 %.

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