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Opfer der Zypernkrise - Die Massenausweisung von Griechen aus Istanbul im Jahr 1964Als Reaktion auf die Kämpfe auf Zypern im Jahre 1964 und die Haltung Griechenlands in diesem Konflikt, wurden 12.000 Griechen ausgewiesen. Zwar sicherte der Friedensvertrag von Lausanne der griechischen Minderheit in der Türkei besondere Schutzrechte zu, jedoch hatte nach dem Freundschaftsvertrag zwischen der Türkei und Griechenland aus dem Jahr 1930 eine enge Beziehung zwischen griechischen Staatsbürgern und Minderheits-Griechen bestanden. Mit der Aufkündigung des Freundschaftsvertrages und der Auflage, das Land mit nur 20 Kilo Gepäck und Bargeld in Höhe von 22 Dollar zu verlassen, wurden jedoch nicht nur griechische Staatsbürger getroffen. Viele waren mit Angehörigen der griechischen Minderheit verheiratet. Deshalb erreichte die Zahl derjenigen, die das Land verließen 70.000 Griechen. In dem Buch "Istanbul'un son sürgünleri" von Hülya Demir/Ridvan Akar (Iletisim 1994) wird dargestellt, daß diese Maßnahme die gesammte griechische Gemeide betroffen hat und zu einer nachdrücklichen Verunsicherung führte. Auch wenn die griechische Gemeinde in der Türkei immer wieder versuchte deutlich zu machen, daß sie die griechischen Angriffe auf Türken auf Zypern verurteilte, wurde sie letztlich zum politischen Opfer des Konflikts. Die Folgen der Ausweisungsaktion waren langanhaltend. Die in der Türkei zurückgelassenen Guthaben und Immobilien der Griechen waren unter staatliche Treuhandschaft genommen worden. Von griechischer Seite wurde nun versucht, eine Freigabe zu erreichen. Bei einem griechisch-türkischen Gipfel in Davos 1988 wurde unter anderem auch diese Frage angesprochen. Tatsächlich setzte sich der damalige Ministerpräsident Turgut Özal für eine Rückgabe des griechischen Eigentums an seine Besitzer ein, traf jedoch auf einigen Widerstand im eigenen Land. |
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